Janine zieht aufs Land (2025)

<a href=“/news-features/festivals-berlinale/berlinale-2025″ hreflang=“de“>Berlinale 2025</a>
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<div class=“field field–name-field-bild field–type-image field–label-hidden field–item“> <img src=“https://www.kino-zeit.de/sites/default/files/styles/grosse_klickstrecke_940x530_/public/2025-02/janine_2025_1.jpg?itok=SVDu9uSJ“ width=“940″ height=“530″ alt=“Filmstill zu Janine zieht aufs Land (2025) von Jan Eilhardt“ class=“img-responsive“ />
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<div class=“field field–name-field-copyright field–type-string field–label-hidden field–item“>Eilhardt Productions (via Berlinale)</div>
<div class=“field field–name-field-bildunterschrift field–type-string field–label-hidden field–item“>Janine zieht aufs Land (2025) von Jan Eilhardt</div>
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Frei leben
Aufwachsen auf dem Lande – fern von urbaner Hektik, umgeben von Wäldern, Wiesen und Tieren. Das klingt wunderbar idyllisch. Dennoch werden viele queere Menschen, die aus der Provinz stammen, den Gedanken kennen, möglichst schnell weit weg gehen zu wollen, um sich frei entfalten zu können und dem konservativen Geist zu entkommen. Die Titelfigur in Jan Eilhardts autobiografisch inspiriertem Film „Janine zieht aufs Land“ hat diesen Schritt bereits vor längerer Zeit vollzogen: Janine, verkörpert von Eilhardt selbst (unter dem Namen Janine Lear), lebt mit ihrem französischen Partner Pierre (Pierre Emö) in Berlin. Doch dann fasst das Paar den Entschluss, sich (wieder) ins Dörfliche zu begeben.
In „Janine zieht aufs Land“ setzt sich Jan Eilhardt als Titelfigur in Szene, die sich von der Stadt zurück in die Provinz begibt – und für sexuelle Eskapaden sorgt.
„Um der Verachtung damals zu widerstehen, hab ich mir oft vorgestellt, das Dorf ist eine leuchtende Bühne. Und jetzt will ich wieder zurück aufs Dorf.“ Janines Entschluss ist gefasst. Gemeinsam mit ihrem asthmatischen Partner kehrt sie Berlin den Rücken. Doch auf den leblosen Dorfstraßen weckt ihre queere Erscheinung nicht nur positive Assoziationen. Die eigene Vergangenheit in der Provinz verarbeitend, flicht Jan Eilhardt eine Auswahl privater Videoclips und Fotos in seinen Film, die zeigen, dass Janine ihn schon lange begleitet. Genauso wie die Erinnerung an seine Mutter Brigitte, die das Aufwachsen im Dorf als wichtige Prüfung erkannte: rurale Stigmatisierung als deutsches Little Rock. Ein Weg, der auch Nachbar Peter bevorsteht, der mit seiner überforderten Mutter und Bruder Enrico zusammenlebt. Janines Ankunft schürt seine Sehnsüchte, bedeutet aber auch ein mit Ängsten behaftetes Heraustreten. Jan Eilhardt übersetzt die Begegnung in einen campigen, erotisierenden und bisweilen auch dramatischen Rundumblick auf ein feindseliges Milieu. Alte Wunden konfrontierend, unterwandert Janine dieses lasziv, musikalisch und mit der Zuversicht einer, die sich noch nie etwas beweisen musste. (Quelle: Berlinale)